Lass uns spazieren gehen!

Der Barockgarten am sogenannten Holländischen Palais in Alt-Dresden im 1727.

Was könnte faszinierender sein, als die handschriftlichen Memoiren eines ausgebildeten Reisenden zu lesen, der im frühen 18. Jahrhundert durch Europa tourte?

Stellen Sie sich vor, es ist ein schöner Septembertag im Jahr 1727. Wir spazieren mit Christian Fischer und seinen Begleitern durch das so genannte Holländische Palais, das 1715 von Feldmarschall Jacob Heinrich Graf von Flemming in der Meißnischen Straße in Alt-Dresden erbaut, später an den König August den Starken verkauft und für Seine Königliche Majestät erweitert wurde. Autor unseres Manuskriptes beschrieb dieses Schloß ausführlich im Band, der solcher Reiseetappe gewidmet ist, auf der er Dresden besuchte und besichtigte. Wir schauen also durch die Fenster und genießen unter anderem den Blick auf den Garten, der sich bis zur Elbe erstreckt.

Strona 62 rękopisu, na których wspomniany został park przy tzw. Pałacu Holenderskim w Dreźnie; całość pbc.gda.pl

Strona 62 rękopisu, na których wspomniany został park przy tzw. Pałacu Holenderskim w Dreźnie; całość pbc.gda.pl

Strona 63 rękopisu, na której wspomniany został park przy tzw. Pałacu Holenderskim w Dreźnie; całość pbc.gda.pl

Strona 63 rękopisu, na której wspomniany został park przy tzw. Pałacu Holenderskim w Dreźnie; całość pbc.gda.pl

Schließen wir also unsere Augen und stellen wir uns vor, was Christian Fischer gesehen hat:

„Die Annehmlichkeit dieses Palais vermehret die vortreffliche Aussicht Außicht über den Garten nach der Elbe; Zur lincken aus dem Palais. nach der Stadt; Zur Rechten nach den Weinbergen. Der Garten ist halb rund, und nicht lang: Er soll aber in die Elbe auf 100. Schuh erweitert werden. Im jezigen Stande, /: welcher aber ehrstens verändert werden wird :/ stehen trefts schön gezogene Wallnüeß, und Castanien; In Aleen dazwishen sind KrautStücke, mit mittelmäßiger Oranjerie, und, über 100. Italiänische, auch etl. Sächßische Statuae.(…)”.

Aus den folgenden Zeilen erfahren wir, daß: „Unter andern ist ein mit Tüchern verhülletes aus weißen Zarten Marmor gearbeitet Weibs Bild, welche gleichsam durch das leinene Tuch gar deutlich Zu erkennen ist: In Warheit ein ungemeines Kunststück.” Der Autor schreibt weiter: „Hie sind auch einige antique und viel Hieroglyphische Statuae,(…)”.

Das heutige Japanische Palais wurde 1715 als das so genannte Holländische Palais erbaut und später (1727-36) für August den Starken in Form einer barocken Vierflügelanlage mit Elementen des damals modischen chinesischen Stils erweitert. Der von Christian Fischer bewunderte Schlossgarten wurde im selben Jahr, 1715, als Barockgarten angelegt, um zwischen 1718 und 1719 anlässlich der Hochzeit des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. eine terrassenförmige Gestaltung zu erhalten. Barocke Skulpturen von Pietro Balestra und Antonio Corradini wurden dort aufgestellt.
Wie es üblich war, wurde der Garten mehrmals umgestaltet, bis man in den 1980er Jahren beschloss, seine ursprüngliche Form wiederherzustellen, die man heute bewundern kann.
In den Archiven des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg finden wir unter anderem Abbildungen von Radierungen, die den Garten im Jahr 1727 zeigen:
1. Johann August Corvinus, Vue du Palais Roiale, ou de Hollande et du Iardin; prise du côté de la riviére de l’Elbe :

Johann August Corvinus, Vue du Palais Roiale, ou de Hollande et du Iardin; prise du côté de la riviére de l’Elbe

Johann August Corvinus, Vue du Palais Roiale, ou de Hollande et du Iardin; prise du côté de la riviére de l’Elbe www.bildindex.de

Matthäus Daniel Pöppelmann, Holländisches Palais mit Gartenanlagen von der Elbfront

Matthäus Daniel Pöppelmann, Holländisches Palais mit Gartenanlagen von der Elbfront, www.bildindex.de

Kehren wir jedoch zum Spaziergang von Christian Fischer und seinen Begleitern zurück, so erfahren wir aus den folgenden Zeilen des Manuskripts, warum die Beschreibung so kurz sei:
„Sollte ich davon eine Beschreibung ge=
ben, müste allein hiezu viele Bogen anwenden. ”

Nachdem ich das große Vergnügen hatte, am Transkribieren dieses unschätzbaren Manuskripts weiter zu arbeiten, werde ich es versuchen, in den folgenden Artikeln ausgewählte Passagen zu anderen Gärten vorzustellen, die Chrystian Fischer auf seiner Reise von Danzig bis zur niederländischen Grenze besuchte.

Alicja Siatka

1. Nach dem Manuskript: Herrn Nathanael Iacob Gerlachs erste Reise. aus seiner Vater-Stadt Danzig, durch Cahsuben, Pommern, die Marct Brandenburg, durch Sachsen, Hessen, durch die Wetterau, über den Rhein-Strom bis an die Niederländische Gräntzen : nebst denen dabey gesamleten Observatis Physico-Mathematicis, Oeconomicis, Mechanicis, Geographicis und Literariis : in einem accuraten Journal beschrieben und mit einem vollständigen Register versehen., 1727 – 1730, (Die Tagebücher einer Reise, die der Autor, Christian Gabriel Fischer aus Königsberg, in Begleitung eines Danziger Bürgers, Nathanael Iacob Gerlach, unternahm und deren Eindrücke er in einem Werk festhielt, das glücklicherweise bis heute erhalten geblieben ist und sich in der Bibliothek der Technischen Universität Danzig befindet).
2. Alicja Siatka, Vorschlag für die Transkription der Fragmenten des Manuskripts: „Nathanael Iacob Gerlachs erste Reise (…)” nach deren Lektüre, März / April 2022, §.87 – 88. Originalschreibweise.
3. Der Barock als Kunststil hat seinen Ursprung in Italien, und in den Gärten dieses Landes sind die typischen Merkmale eines Barockgartens zu finden. Es war jedoch der größte französische Gärtner, Andre Le Notre, der das Modell für den französischen Barockgarten schuf, das später auf dem ganzen Kontinent kopiert wurde. Typische Merkmale sind: strenge Geometrie und Symmetrie mit einer unendlichen Hauptachse, die sich durch die gesamte Anlage zieht und durch ein großes Wassersbassin (in der Regel ein großer Kanal) hervorgehoben wird, Verzicht auf Terrassen und Schaffung offener Ebenen, zentrale Lage des Hauptgebäudes, Gliederung des Gartens in Zonen: von den an den Palast angrenzenden Erdgeschossen über die Boskette bis hin zu den Teilen der hohen Bäume in regelmäßigen Alleen, obligatorische Gestaltung nicht nur der bestickten Erdgeschossen und mittelhohen Bosketten, sondern auch der Kronen der hohen Bäume.
4. Aufnahme eines Fragmentes des Kupferstichs aus dem Kupferstichkabinett in Dresden. Eigene Übersetzung der Artikelautorin: Ansicht des Königlichen oder Holländischen Palastes und des Gartens, von der Elbseite aus gesehen.
5. Aufnahme einer Radierung aus dem Kupferstichkabinett in Dresden.
6. Alicja Siatka, Vorschlag für die Transkription der Fragmenten des Manuskripts: „Nathanael Iacob Gerlachs erste Reise (…)” nach deren Lektüre, März / April 2022, §. 88. Originalschreibweise.

p.s. Der Artikel ist Teil eines Transkriptionsprojekts des gesamten Manuskripts, das am Institut für Stadtkultur in Zusammenarbeit mit der Bibliothek der Technischen Universität Danzig erstellt wurde.

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